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Jochen Bantz
Da ich nun endlich die wichtigsten Dinge hier zu Hause geregelt habe, möchte ich die Zeit nutzen und meinen persönlichen Rückblick zur ersten TOKOLive-Familienfreizeit abliefern...
Zunächst möchte ich einige Dankasagungen loswerden:
An aller erste Stelle möchte ich gerne Wolfgang danken, den habe ich nämlich auf unserer Verabschiedungsrunde vergessen und mal vorsichtig ausgedrückt, hat er eigentlich unsere Freizeit gerettet, denn mein Wagen war, wie bekannt, vor Oranienburg verreckt und es war nicht möglich, mal eben einen anderen aufzutreiben, ohne horrende Kosten zu bezahlen.
Also hat sich Wolfgang mal eben ins Auto gesetzt und hat Kati, Oskar, mich und sämtliches Material für die TOKOLive-Familienfreizeit von Hamburg nach Grünberg gefahren, um uns dann einen Wagen zu leihen, den wir für die Freizeit nutzen und mit dem wir auch unsere Einkäufe erledigen konnten. Auch hat Wolfgang unseren Fahrdienst übernommen und hat z.b. morgens um 7 Uhr, während noch alle schliefen, Axel Brauns nach Kassel-Wilhemshöhe gefahren, damit dieser seinen Zug erreichen konnte...
Vielen Dank nochmal dafür!
Dann möchte ich unserer "Küchenfrau" Kati, alias Huhn danken und huldigen, denn obwohl ich ständig an den Mengen zweifelte und manchmal als Tyrann in der Küche rumrannte, ca. 50 mal nachfragte, was denn nun als Nachtisch auf den Tisch kommt und ob das Essen auch pünktlich sei (was es auch fast immer war) hat sie in jeder Form bewiesen, dass sie die Küche im Griff hatte. Das Essen war immer lecker, ausgewogen und für jeden ausreichend vorhanden. Ich möchte deshalb Kati in den Stand der TOKOL-Küchenfrau heben und hoffe, dass sie uns noch auf vielen Freizeiten begleiten wird...
...vielen Dank für deinen Einsatz, es hat sehr viel Spass gemacht und bewahre dir deine Art, denn sie kommt einem aufgeschreckten Huhn wirklich sehr nah...
Dann gab es da noch Sean und Melanie, die ständig mit der Kamera vor dem Gesicht durch unser Haus liefen und alle Eindrücke in Ton und Bild für uns festgehalten haben, damit wir in naher Zukunft unsere erste Lehr- und Dokumentations-dvd erstellen können, die mit Sicherheit helfen wird, unsere Arbeit in der Aufklärung weiter voran zu bringen. Bei den Kindern wart ihr beide sehr beliebt und besonders Sean hat bei der TOKOL-Talk-Show bewiesen, was alles möglich ist... ...die Kinder waren begeistert und ich bin sicher, dass das Resultat für sich sprechen wird.
Die Kinderbetreuung haben sich Nila und Green geteilt, ständig waren sie mit den Kindern zugange, ob übergroße Mandelas gelegt wurden oder Nila ihre unglaubliche Schatzsuche durchführte, die die Kinder mehr als fesselte: Über Tage hinweg ging es auf die Suche nach Hinweisen, alle wurden eingebunden und hatten ihren Spass. Neben diesen Aktionen sorgten die beiden immer dafür, dass die Kinder gut beschäftigt und stets gut betreut waren. Neben dem Kinderprogramm, waren sie sich auch nicht für
andere Arbeiten, die anfielen, zu schade... Ich möchte mich auch bei euch beiden herzlich bedanken... und noch hinzufügen, dass auch Green eine Meisterleistung bei der TOKOL-Talk-Show gebracht, vielen Dank dafür.
Und dann gab es noch Cori, die mit mir die allgemeine Organisation übernommen hatte und ausserdem alles erledigte von einkaufen, über sauber machen, bis hin zu Vorträge vorbereiten. Wenn Not am Mann war, half sie auch mal bei den Programmen aus. Danke Cori, es hat wie immer sehr viel Spass mit dir gemacht...
Ich möchte mich nochmal ganz herzlich bei euch allen bedanken, ohne euch und euren Einsatz, hätten wir niemals eine so tolle Veranstaltung auf die Beine gestellt, es hat riesengroßen Spass gemacht und auch wenn es mal Reibereien gab, konnten wir diese bereinigen, so dass jeder wieder spass an seiner arbeit hatte. Ich freue mich darauf, die nächste Freizeit mit euch zu gestalten und hoffe ihr seit wieder mit dabei...
Dann möchte ich mich natürlich auch ganz herzlich bei unseren Referenten bedanken! Man sagt, die Mischung macht's und ich denke, genau das war der Fall. Was mich persönlich am allermeisten gefreut hat, war die Tatsache, dass die gesamte Veranstaltung eher von den positiven Aspekten des Adhs- und Autismus-Spektrums gefüllt war. Einige unserer Referenten sagten unter anderem auch, dass sie für sich selber Dinge aus dieser Freizeit ziehen konnten und trotz der Vielzahl an Informationen immer noch Platz für persönliche Dinge gewesen ist.
Begonnen hat Johannes Drischel, der mehr als anschaulich die Grundlagen psychischer Probleme darstellen konnte. Ich bin auch überzeugt, dass die Form seiner Therapie Erfolg haben wird, ich selber habe es am eigenen Leib erlebt und bin mehr als überrascht, wie wirkungsvoll sie ist. Einige der Teilnehmer sagten nach seinem Vortrag, dass sie noch niemals so gut aufgeklärt wurden und für sich soviele Aha-effekte hatten, wie schon lange nicht mehr. Ich freue mich sehr darauf, was die Zukunft für dich und deine Ideen bereithalten wird, aber ich bin sicher, der Weg ist richtig und wird sehr vielen Menschen helfen, ein Leben zu führen, welches sich für sie selber gut anfühlen wird. Ich hoffe sehr das wir dich auf unseren nächsten Veranstaltungen wieder dabei haben werden und danke dir und vor allem auch deiner Frau Brigitte für die Zeit und euer Wissen, welches den Teilnehmern weiter geholfen hat...
Dann das Elterntraining von Detje Meyer-Witte, welches jeden Tag statt fand: Soweit ich das mitbekommenhabe, blieben keine Fragen offen und alle Teilnehmer konnten sehr viel mit nach Hause nehmen. Ich würde mich sehr freuen, wenn dieser Kontakt bestehen bleibt und wir schauen, welche Verbindungen zwischen den beide Vereinen „Adhs-Hilfe-Oldenburg e.V.“ und TOKOL e.V. noch wachsen können. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das Elterntraining zusammen mit euch über uns weiter transportiert werden kann, so das noch mehr Eltern von dem Wissen profitieren können. Ich danke dir sehr für dein Fachwissen, liebe Detje und hoffe, dass wir noch die ein oder andere „riesen“ Tasse Tee zusammen trinken werden...
Das Treffen mit Dr. Martin Winkler, war für mich persönlich ein riesen Highlight dieser Veranstaltung, zumal man sich vom Lesen aus vielen Foren kannte...Die Vorträge waren für meinen Geschmack genau das Richtige und viele Erklärungen und Vorgehensweisen zeigten die hervoragende Qualität, das Wissen und die vielen Erfahrungen, die Martin einfach besitzt. Ich freue mich auch sehr über die Aussage, dass man bei Adhs eben nicht von „einem" Typus reden kann, sondern dass man Adhs als ein „Spektrum“ betrachten muss, in dem so viele Eigenarten und Ausprägungen vorhanden sind, dass es oftmals schwer ist, das richtige Bild zu erkennen. Ich hoffe sehr, dass sich dieser Gedanke von einem „Adhs-Spektrum“ zu reden, breit macht und etabliert, denn so ist allen Menschen mit Adhs geholfen, sie werden nicht auf eine Form reduziert, sondern können durchaus mit ihrer Disposition im Leben hervoragend zu recht kommen und werden nicht von vornherein als krank bezeichnet. Auch dir Martin, dankeich für deine Zeit, dein Wissen und deine Geduld, den Teilnehmern all ihre Fragen zu beantworten.
Prädikativ oder funktional, dass war die Frage und für meinen Teil wurde diese beantwortet, denn die These von Elisabeth Dägling wird für mich immer klarer und greifbarer, sie erklärt eigentlich alle Verhaltensweisen eines Adhslers und gibt Aufschluss darüber, warum so viele Dinge missverstanden werden. Manchmal sind es die naheliegensten Dinge, die plötzlich alles klar erhellen, wenn man sie endlich begriffen hat. Ich bin sehr sicher, dass du auf dem richtigen Weg bist, Elisabeth, und ich danke dir sehr dafür, dass du diesen Vortrag für uns gehalten hast, bei dem du mit deiner Begeisterung alle Teilnehmer mitgerissen hast. Ich freue mich auf unsere nächste Begegnung und danke dir sehr für deine Zeit und dein Wissen.
Und dann gab es neben vielen besonderen Menschen, zwei, die sich noch etwas mehr abhoben und besondereErwähnung verdienen. Denn, mal abgesehen davon, dass wir den beiden unseren Bericht bei CNN verdanken, kann man beide als leuchtende Vorbilder bezeichnen, die klar machen das Asperger-Autismus sicher nicht der Norm entspricht, aber dass diese Menschen ganz besondere Menschen sind, die durch ihre Ehrlichkeit, Freundlichkeit, ihre Lebenseinstellung und Scharfsinnigkeit vieles in den Schatten stellen.
Da war zum einen Nicole Schuster, die in ihrem Vortrag vor allem dadurch überraschte, dass sie sehr viel aus ihren Leben preisgab und dadurch anderen Menschen aus dem Autimus-Spektrum Mut macht und Kraft gibt. Aufschlussreich, klar, präzise und in jeder Form spannend, machte es sehr viel Spass ihr zuzuhören, mal abgesehen vom Fachwissen, welches diese junge Frau besitzt, ist es unglaublich spannend, etwas über ihren Lebensweg zu hören und festzustellen, dass trotz Autismus jedem Menschen sämtliche Wege im Leben offen stehen. Ich hoffe sehr, dass Nicole auch in Zukunft auf unseren Veranstaltungen anzutreffen ist, denn sie ist ein großer Gewinn für uns und für Menschen, die einen Lebensweg wie sie selber hinter sich haben.
Und zu guter Letzt, die Begegnung mit Axel Brauns, der Strategien in seinem Leben entwickelt hat, die beneidenswert sind. Ich muss gestehen, dass ich selten so gelacht habe. Wenn man seinen Erzählungen zuhört, so erkennt man die Raffinesse und vor allem die Intelligenz, die dieser Mann in sich trägt. Man kann sagen, dass sein Leben mittlerweile eine Bühne geworden ist, in der er geschickt die Rollen spielt, die sein Leben glücklich machen und mit diesem Glücklichsein andere ansteckt. Axel Brauns, Asperger Autist und Filmemacher, eine unglaubliche Erfahurng. Auch der Film "Der rote Teppich“ lässt einem zum Teil das Blut in den Adern gefrieren. Ich glaube, es war für alle Teilnehmer ein unvergessliches Erlebnis und ich hoffe sehr, dass wir dieses wiederholen werden. Ich persönlich sehe Axel als eine unglaubliche Motivation und ein großes Vorbild für Menschen aus dem Autismus-Spektrum und danke ihm für die Zeit und sein Engagement, welches er im Bereich Aufklärung investiert.
Selbstverständlich möchte ich auch allen Teilnehmern der Freizeit danken, sei es für ihre Hilfe bei alltäglichen Aufgaben oder für ihr Wissen, welches sie zu allen Vorträgen mitbrachten. Es hat mir persönlich mit allen Teilnehmern sehr viel Spass gemacht. Besonders beindruckt hat mich, wie die Kinder miteinander zurecht kamen, ob Adhs oder Asperger, das spielte auf dieser Veranstaltung überhaupt keine Rolle.
Man kann es auch einfach formulieren:
Viele Welten trafen aufeinander, die für eine gewisse Zeit zu einer Welt wurden, in der sich alle wohlfühlen konnten...
Für mich war diese Woche mehr als ereignisreich, ich glaube auch, dass wir neue Maßstäbe setzen konnten. Allein die Verbindung Adhs und Asperger ist im Grunde so fremd und doch wieder so nah, dass man es einfach nicht leugnen kann. Auch die Art dieser Ferienreise für Familien und Kinder, gepaart mit all den Vorträgen und Workshops ist fast einzigartig. Ich habe für mich unglaublich viele neue Erfahrungen gemacht und konnte durch die Teilnehmer, durch die Referenten aber auch durch die Kinder wieder soviel lernen, wie es in keinem Lehrbuch zu finden ist.
Ich freue mich von ganzem Herzen auf die kommenden Freizeiten und wünsche mir, dass noch mehr Menschen, von dem Wissen, welches es dort geballt auf einen Haufen gibt, profitieren werden, um dadurch für ihr Leben und ihre Familien Wissen, Kraft und Zuversicht tanken zu können.
Vielen dank an alle Teilnehmer, Referenten und vor allem unserem Team, welches dieses Treffen überhaupt erst möglich gemacht hat!
mit besten Grüßen
Jochen Bantz