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Hallo, ihr Lieben!
Nachdem ich mich nun längere Zeit nicht zu Wort gemeldet habe, möchte ich euch heute etwas Positives berichten, von dem ich hoffe, dass es einige von euch, die ebenfalls Kinder mit ADHS, Borderlinetendenzen, Asperger oder Hochbegabung haben, interessiert.
Wie ich euch berichtet habe (vor einiger Zeit), stehen wir mit unserem Pflegesohn ziemlich unter Stress, so wie viele hier. Wir haben immer wieder eine Möglichkeit gesucht, unserem Kind eine schöne Ferienzeit zu ermöglichen und uns damit auch ein wenig Auszeit zu gönnen. Aber alle Suche und selbst Anfragen beim JA bezüglich Freizeiten, speziell für Problemkinder, blieben erfolglos. Eine "normale" Freizeit, wie sie z.B. Sportvereine oder Kirchen ausrichten, hätte unseren Sohn nach wenigen Tagen heimgeschickt und er hätte dadurch nur negative Erfahrungen gemacht.
Nun schickte mir Suse vor einiger Zeit einen Link zu www.tokol.de, ein Verein, der sich den o.g. Problemen widmet und in diesem Jahr die erste Ferienfreizeit ausrichtete. Dort habe ich mich erst einmal eingelesen, die Informationen auf dieses Homepage sind überwältigend umfangreich und mit unglaublicher Sorgfalt und Liebe zusammengestellt. Es ist ein Verein von Betroffenen für Betroffene. Und so las ich dann, dass auch die Betreuer in diesem Feriencamp alles entweder selbst Betroffene sind, oder Mütter von betroffenen Kindern. Dies ließ mich erstmal etwas zweifeln. Ich hatte mir so vorgestellt, dass mein Kind mit seinen Besonderheiten besser die fachliche Kompetenz von ausgebildeten Sonderpädagogen braucht. Also machte ich mich Pfingsten auf den Weg in den Harz (dort fand ein 3 tägiges Usertreffen statt), um den Ort und die Verantwortlichen dieser Freizeit kennen zu lernen. Und auch wenn ich dort hingefahren bin mit einer recht ablehnenden Haltung, musste ich diese nach einem intensivem Gespräch vollends revidieren.
Die Leute wissen, wovon sie reden, kennen alles aus ihrer eigenen Erfahrung, wissen, wie die Kinder sich in der einen oder anderen Situation fühlen und können so gezielt und individuell auf jedes Kind eingehen. Der Betreuerschlüssel beträgt 1 zu 3. Alles war super organisiert, ich konnte nur staunen.
Ruben trat also diese Ferienfreizeit an, fühlt sich bis heute dort noch immer unglaublich wohl (so wohl, dass er nicht mal genug Heimweh hat, um ab und an anzurufen *g*) und hat von 2 auf 3 Wochen verlängert. Er hat dort seinen 10. Geburtstag gefeiert, auch das wurde unheimlich liebevoll zelebriert. Nachmittags sind wir dann hingefahren und haben den restlichen Tag mit ihm und der restlichen Meute verbracht. Selbst wir als Eltern fühlen uns in dieser Atmosphäre pudelwohl, alle sind freundlich, offen und so warmherzig.
So, ich glaube, nun habe ich genug geschwärmt, um euch auf die Seite des Vereins (Link s.o.) zu locken. Tagebücher und eine Flut von Bildern sind links auf der Hauptseite unter Tokolive abgelegt.
Dieses Jahr hatte der Verein fast zu wenige Teilnehmer an der Freizeit, beinahe hätte sie noch abgesagt werden müssen. Ich hoffe, dass wird sich in Zukunft ändern, denn der Verein plant, wenn möglich in allen Ferien, also auch Winter, Ostern und Herbst) eine Freizeit zu veranstalten.
Als unser mittlerer Sohn (18) zum Geburtstag seines kleinen Bruders mit im Camp war, hat er spontan entschlossen, die nächste Freizeit als Betreuer mitzumachen, so klasse fand er dort alle(s). Hätte ich ihm das 2 Tage vorher vorgeschlagen, hätte er mich für geistig verwirrt gehalten. :-)))))
So, nun werde ich die letzten Tage ohne mein Kind versuchen zu genießen, ich muss gestehen, inzwischen vermisse ich ihn doch schon ziemlich dolle. Sonntag haben wir ihn wieder und können gestärkt die nächsten anstehenden Probleme angehen.
Liebe entspannte Grüße
Sybille