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TOKOLive
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Die meisten unserer Betreuerinnen und Betreuer sind selbst von AD(H)S oder Asperger-Autismus betroffen und kennen den speziellen Wahrnehmungs- und Reaktionsstil bei AD(H)S und Asperger-Autismus sehr genau. Das biographisch motivierte Engagement für Kinder und Jugendliche mit AD(H)S und Asperger-Autismus resultiert aus einer intensiven Auseinandersetzung mit der Thematik.
Alle TOKOLive-Betreuungskräfte wissen, wie wichtig ein wertschätzender Tonfall ist und wie viel leichter es ist, sich an Regeln zu halten, wenn man deren Sinn verstanden hat. Das funktionelle Verständnis der AD(H)S- und Asperger Symptomatik ist Grundlage und Voraussetzung, sowohl für den angemessenen Umgang mit den Teilnehmern, als auch für die Planung und Organisation der Abläufe im TOKOLive Camp.
Die Teilnehmer begegnen auf der TOKOLive Erwachsenen, die offen dazu stehen, selbst von AD(H)S und Asperger-Autismus betroffen zu sein, die häufig selbst Medikamente nehmen und die Probleme der Teilnehmer aus eigener Erfahrung kennen. Es handelt sich um Erwachsene, welche ihre AD(H)S oder Asperger-Autismus akzeptiert haben und sich bewusst sind, dass Menschen mit AD(H)S und Asperger-Autismus anders sind und anders bleiben. Es wäre nämlich nicht sinnvoll, Kindern und Jugendlichen mit AD(H)S oder Asperger-Autismus vermitteln zu wollen, sie wären „ganz normal“, denn sie fühlen sich „anders“.
Viele Kinder und Jugendliche mit einer AD(H)S- oder Asperger Diagnose haben ein sehr negatives Selbstbild. Ohne funktionelle Erklärung für die Schwierigkeiten, die Ablehnung, die sie erleben, kann die Akzeptanz der AD(H)S- oder Asperger Konstitution nicht gelingen. Und auch wenn ihnen niemand sagt, sie hätten einen Hirnschaden, so halten sich viele Kinder und Jugendliche mit AD(H)S und Asperger für „dumm“ und „geistig beschränkt“. Da inzwischen bekannt ist, dass AD(H)S und Asperger als lebenslange, dynamische Regulationsstörung betrachtet werden muss, ist es entscheidend, dass Betroffene ermutigt werden, ihren besonderen Wahrnehmungs- und Reaktionsstil kennen zu lernen.
In einer Gruppe mit anderen Betroffenen gelingt es besser, sich mit AD(H)S- und Asperger typischen Problemen auseinander zu setzen. Um das negative Selbstbild zu korrigieren braucht es verständliche Erklärungen darüber, wie Menschen mit AD(H)S und Asperger funktionieren und es braucht Vorbilder, die zeigen, wie man AD(H)S/Asperger für sich akzeptiert. Erwachsene Betroffene, die sich hinstellen und sagen: „Ich habe AD(H)S/Asperger.“